Teilnehmende Künstlerinnen und Künstler: Willem Besselink (NL), Werner Fricke, Ricarda Hoop, Eberhard Klauß, Bertram Kober, Maix Mayer, Wibke Rahn, Friederike Warneke.
Kuratorinnen: Sigrid Zimmermann, Heidi Stecker, Petra Kießling
Die Ausstellung läuft bis 20.09.2015.
Führungen am 11., 12. Und 13.09, jeweils 11.30 Uhr (4 Euro Spende)
Aus der Ansprache der Kunstwissenschaftlerin Heidi Stecker:
Metamorphosen der Alltäglichkeit
Was ist eine Ästhetik des Banalen? Wir kennen viele Ästhetiken: eine Ästhetik des Widerstands, eine Ästhetik des Hässlichen, eine Ästhetik des Performativen … Eine Ästhetik des Banalen – ist das eine des Oberflächlichen, Unwichtigen? Des Einfachen, des Alltäglichen? Eine Ästhetik des Übersehenen, des Unscheinbaren? Dessen, woran wir uns satt gesehen haben, auch dessen, was uns absurd oder kitschig erscheint? Oder geht es, wenn wir den Begriff des Ästhetischen im landläufigen Sinn als die Lehre vom Schönen, vom Geschmackvollen, Ansprechenden verstehen, um die Schönheit des Alltags? In den Räumen, die uns umgeben? Die sich aber ständig verändern? Geht es also um eine Ästhetik der Veränderung? Wie sie Räume, Orte, Gebäude besonders bildhaft transportieren?
Diese Ausstellung führt aktuelle künstlerische Positionen zusammen. Zu sehen sind Werke von Willem Besselink aus den Niederlanden, von Werner Fricke, Ricarda Hoop, Eberhard Klauß, Bertram Kober, Maix Mayer, Wibke Rahn und Friederike Warneke. In den Blick nehmen die einen Künstlerinnen und Künstler durch Industrialisierung geformte Orte in Europa, Räume, die eigens für das Arbeiten errichtet wurden, andere konzentrieren sich auf die intimeren Räume der Erholung, des Familiären, des Wohlfühlens. Welche Häutungen haben diese Orte und Räume erfahren, die über Jahrzehnte dem Leben vieler Menschen eine Hülle anboten? Städte wie Leipzig und die Region um Leipzig stehen für die tiefgreifenden Entwicklungen in der Gesellschaft, die geprägt ist durch Industrie und durch Deindustrialisierung. Deren Folgen, vor allem die des Einschnittes nach 1989, 1990 sind allenthalben zu sehen. Die Vergangenheit steht in enger Verbindung zur Gegenwart. Die Künstlerinnen und Künstler beziehen sich auf gesellschaftlichen und politischen Wandel, mit Installationen, Zeichnungen, Gemälden, Objekten und Fotografien.