Elster- und Pleißemühlgraben – Im Wandel der Zeit
Datum: 18.05.19 / 10:00 Uhr
- 12:00 Uhr
FÜHRUNG
Treffpunkt: Schreberbrücke am Stadthafen/Schreberbad, Schreberstraße 20, 04109 Leipzig
Route: Start auf der Schreberbrücke mit dem Elstermühlgraben zum Naturkundemuseum und weiter entlang des westlichen Promenadenrings mit dem Pleißemühlgraben in Richtung Mendelssohnufer. Je nach dem, wie weit man kommt.
Der Teilnehmerbeitrag für die Führung ist 8 Euro, für Mitglieder des Industriekultur Leipzig e.V. frei.
mit Frank Rohn, Rohn's Stadtführungen
Durch Leipzig fließen die drei Hauptgewässer Weiße Elster, Pleiße und Parthe. Die ersten beiden Flüsse haben mehrere Nebenarme, wie die Luppe, Nahle oder die Mühlpleise. Zum Antrieb von Mühlen wurden der Elster- und Pleißemühlgraben künstlich angelegt. Der Pleißemühlgraben bereits 930 vor der ersten urkundlichen Ersterwähnung von Leipzig 1015 und zweigte an der südlichen Pleiße in Höhe des heutigen Fockebergs in Connewitz ab und fließt entlang der Wundt- und Harkortstraße, dem westlichen Promenadenring zum heutigen Naturkundemuseum. Weiter durch die Rosentalgasse in den Zoo, entlang der Primavesistraße in Gohlis und mündet hinter dem Klärwerk Rosental in die Weiße Elster. Der Abschnitt zwischen Zoo und Klärwerk wurde später zur Parthe umbenannt. Am Pleißemühlgraben befanden sich die Nonnenmühle, Thomasmühle, Barfußmühle und die Gohliser Mühle. Stehen tut aber nur noch ein Teil der Gohliser Mühle, das als Weindepot und Kindergarten genutzt wird. Der Elstermühlgraben entspringt um 1000 an der Weißen Elster in Höhe der Marschnerstraße (Schrebergärten) und fließt durch die Carl-Maria-von-Weber-Straße und dem Poniatowskiplan sowie entlang des Ranstädter Steinwegs. Ein geschichtlicher Punkt ist das Brückensprengungsdenkmal, die am 19. Oktober 1813 als einzige noch verbliebene Brücke in den Westen gesprengt wurde. Am Naturkundemuseum trifft er mit dem Pleißemühlgraben mit einem Verbindungsfluss zusammen. Weiter geht es entlang des Waldstraßenviertels und Rosentals und mündet nördlich des Klärwerks Rosental in die Weiße Elster. Heute beginnt der Elstermühlgraben bereits am Palmengartenwehr. Dieser Mühlgraben diente nur einer Mühle zum Antrieb und zwar der Jakobs- bzw. Angermühle. Beide Gewässer wurden größtenteils in den 1950er und 1960er Jahren wegen Gestank verrohrt. Seit den 1990er Jahren wird er wieder ans Licht geholt und bisher konnten viele Abschnitte der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, darunter die Pleiße an der Wundtstraße und vor dem Bundesverwaltungsgericht sowie die Elster am Ranstädter Steinweg. Die Wassertiefe beträgt nur 70 bis 90 Zentimeter, soll aber trotzdem für einen touristischen Bootsverkehr nutzbar sein.
Die Führung nimmt Sie mit auf eine Zeitreise und die beiden Flussverläufe mit Flora und Fauna sowie der Architektur und dem Gewerbe, das sich am Wasser ansiedelte. Des Weiteren die einzelnen Abschnitte, die bisher freigelegt und künftig freigelegt werden. Beleuchtet werden die Themen vom Stadtführer Frank Rohn. Krankheitsbedingt muss Dave Tarassow absagen, zugleich Mitglied des Industriekultur Leipzig e.V., und Hobbyhistoriker für Leipzigs Stadtgeschichte. Außerdem ist er Publizist des imago urbis-Verlags mit verschiedenen Druckerzeugnissen, die Architektur und Technik thematisieren.