»Die Leipziger Spuren des sächsischen Maschinenbauingenieurs Johann Andreas Schubert.«
Datum: 06.03.18 / 18:00 Uhr
- 20:00 Uhr
Ort: HTWK Leipzig, Wächterstraße 13, 04107 Leipzig, Raum W 11

Vortrag aus Anlass des 210. Geburtstages des Erbauers der ersten funktionstüchtigen Dampflokmaschine ‚Saxonia‘ am 19. März.
Referent: Jürgen Naumann, freier Journalist, Dresden
Am 19. März vor 210 Jahren wurde der Hochschullehrer und Ingenieur Johann Andreas Schubert im vogtländischen Wernesgrün (heute Ortsteil der Gemeinde Steinberg) geboren. Er war u. a. der Erbauer der ersten funktionstüchtigen Dampflokmaschine „Saxonia“ in Dresden-Übigau.
Schubert lebte einige Zeit in Leipzig als Pflegesohn des damaligen Polizeipräsidenten Rackel. In dieser Zeit besuchte er auch die Thomasschule. Sein einziger Sohn William war ebenfalls Eisenbahningenieur und als Oberregierungsrat in der Verwaltung der Sächsischen Eisenbahn tätig. Dieser wohnte bis zu seinem Tode gleichfalls in Leipzig. Seine letzte Anschrift lautete Georgiring 11.
Auf dem Gelände des heutigen Hauptbahnhofes befand sich der alte Dresdner Bahnhof der LDE, auf der Schubert zur Eröffnung der Eisenbahnstrecke mit der von ihm konstruierten Lokomotive, die er auch selbst steuerte, eintraf.
Wie kein anderer hat Johann Andreas Schubert die Frühzeit der industriellen Revolution in Sachsen geprägt. Herausragende technische Leistungen, wie Konstruktion und Bau der ersten Dampfschiffe der Oberelbe oder der legendären Lokomotive "Saxonia" sind eng mit ihm verbunden. An der Enstehung der berühmten Göltzschtalbrücke im Vogtland hatte er Anteil und die Übigauer Maschinenbau-Anstalt wurde vom ihm mit gegründet. Zuallererst aber war Schubert Lehrer und Professor. Ein Mann, der die Gründungsjahre der heutigen TU Dresden wesentlich mitbestimmte. Als technischer Hauptlehrer gab er seiner Schule wissenschaftliches Profil, bei den Eleven war er beliebt und verehrt und in der Stadtöffentlichkeit galt er als der berühmte Professor.
In der Pionierzeit des industriellen Aufschwungs in Sachsen um die Mitte des 19. Jahrhunderts war Schubert in Personalunion Wissenschaftler, Unternehmer und Ingenieur. Eine wahrhaft universelle Persönlichkeit. Darüber hinaus engagierte er sich als Freimaurer für die sozialen Belange seiner Zeit und wirkte als überzeugter Demokrat neben Wagner, Semper, Röckel und Bakunin in der 1848/49 Revolution.