Homo politicus Karl Heine. Ein Blick auf sein kommunal-, landes- und reichspolitisches Wirken
Datum: 13.03.19 / 18:00 Uhr
- 20:00 Uhr
VORTRAG
Karl Heine, geboren in der Handels- und Messestadt Leipzig, wird in einer Zeit zum Unternehmer, in der sich die Bedingungen
wirtschaftlichen Agierens in immer schnellerem Tempo verändern, erweitern.
Er gehört zu den Unternehmern, die auf diese Entwicklung aus ihrer Erfahrung heraus Einfluss nehmen.
Bereits mit seiner Dissertationsschrift greift er mit der Frage nach Regulierung der Wasserläufe ein Thema auf, das für die Industrialisierung im 19. Jahrhundert zentral ist.Gegenüber den eher behäbigen städtischen Leipziger Stadtbeamten bezieht er sich auf das moderne preußische Wasserrecht.
Auf allen Ebenen – von der Gemeindeverwaltung des sich vom ländlichen Dörfchen zu einer Industriegemeinde wandelnden Plagwitz über den Stadtrat, den sächsischen Landtag und den Reichstag – vertritt er die Interessen der wachsenden Zahl der Unternehmer, ohne die Arbeitenden und deren Lage aus dem Auge zu verlieren. Er erkennt frühzeitiger als viele andere, dass die rasante Entwicklung der Stadt neue Ideen für die Erweiterung, für die Infrastruktur erfordert.
»Freiheit des Eigentums« ist seine Losung nach der Gewährung der Gewerbefreiheit 1861. Oft stößt er aber bis zum Lebensende in der Stadt und im Land auf Barrieren und auf aus der vorindustriellen Zeit stammende Hindernisse in Verwaltung und in der Mentalität.
Eintritt frei.
Referent: Dr. Ulrich Heß, Wirtschaftshistoriker
Ort: Alter Verladebahnhof, Vereinshaus des Wasser-Stadt-Leipzig e.V., Industriestraße 72, 04229 Leipzig
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Im Jahr des 200. Geburtstags von Karl Heine (1819-1888) veranstaltet der Industriekultur Leipzig e.V. in Zusammenarbeit mit Wasser-Stadt-Leipzig e.V., dem Förderverein für den Durchstich des Karl-Heine-Kanals zum Lindenauer Hafen, eine öffentliche Vortragsreihe.