Vortrag „Atmen beim Lesen. Bibliotheken im Industriezeitalter"
Vortrag von Ulrich Schneider – in der Vortragsreihe „Perspektive Industriekultur"
Ab dem Jahr 1850 vollzieht sich eine radikale Transformation der Bibliotheken – und das weltweit. Das Lesen wird in den modernen Industriegesellschaften zur umfassenden Beschäftigung mit der eigenen Welt, der Aufenthalt in der Bibliothek zu einem Akt der Selbstvergewisserung. Problematisch ist im 19. Jahrhundert die Umweltverschmutzung. Karl Marx beschwert sich über den „Stadtnebel", der den Lesesaal zur vorzeitigen Schließung zwingt. Belüftungsanlagen und Ventilationseinrichtungen werden entworfen und eingesetzt, um das Atmen beim Lesen zu stützen. Hygiene heißt das neue Wissen von der schlechten Luft und dem, was sie transportiert: Staub, Ruß, Keime, Bazillen. Lehrstühle und Institute widmen sich diesem Wissen, Zeitschriften tragen es um die Welt. Das Interesse ist groß, und wer sich kundig machen will, geht in die Bibliothek.
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Die Vortragsreihe „Perspektive Industriekultur" ist eine Kooperationsveranstaltung des Industriekultur Leipzig e.V. mit der HTWK Leipzig, Fakultät Ingenieurwissenschaften, und dem VDI-Bezirksverein Leipzig, AK Technikgeschichte.
Bild: © Rosel Eckstein/picelio.de
Änderungen des Programms vorbehalten.