PEGASUS-Programm 2018/2019 – Lindenauer Hafen
Das EU-Programm „PEGASUS – Schulen adoptieren Denkmale“ wird vom Sächsischen Staatsministerium für Kultus seit 1995 koordiniert und durchgeführt. Ziel ist es, ein oder zwei Schuljahre lang ein Baudenkmal in seine Gruppe aufzunehmen und sich damit zu beschäftigen. Mit der Geschichte des Baudenkmals, mit der Architektur und seinen Besonderheiten und den verschiedenen Nutzungen, wie, damals Fabrik, heute Ateliers, zum Beispiel. Die Öffentlichkeit wird durch Führungen oder Ausstellungen auf das Schulprojekt aufmerksam gemacht. Jährlich wird zu einem Bildungstag eingeladen, bei dem sich alle Preisträger kennenlernen, und ein Rahmenprogramm angeboten wird. Zum Jahresende treffen sich dann die Lehrer und Projektbeteiligten in Dresden zu einem Arbeitstreffen und tauschen sich aus. Und auf der zweijährlichen denkmal-Messe in Leipzig werden alle Projekte einem breiten Publikum vorgestellt. Teilnehmen können alle Schulen in Sachsen und ein Preisgeld von 500 € gewinnen. Der Industriekultur Leipzig e.V. unterstützt und leitet gemeinsam mit Bildungseinrichtungen die Teilnahme am PEGASUS-Programm.
Der Lindenauer Hafen
Der Lindenauer Hafen wurde in den Jahren 1939 bis 1943 gebaut und musste im Zweiten Weltkrieg vorzeitig beendet werden. Er sollte als Industriehafen zwischen dem nördlichen und südlichen Arm des Elster-Saale-Kanals dienen. Eine Wiederaufnahme der Bauarbeiten erfolgte nach dem Krieg nicht. Auch nicht in der DDR, aber hier war ohnehin kein Geld vorhanden. Nach 1990 wurde die Idee wiederaufgenommen und um den Hafen soll ein Stadtquartier entstehen. Es hat alles seine Zeit gebraucht. Im Jahr 2015 war es dann endlich soweit. Nach 72 Jahren bekam Deutschlands einziger Hafen ohne Wasseranschluss endlich seinen Wasseranschluss, und zwar an den südlichen Elster-Saale-Kanal (Karl-Heine-Kanal). Der nördliche Anschluss zum Elster-Saale-Kanal ist noch offen. Mit der Grundsteinlegung im Jahr 2016 wird nun auch ein neues Stadtquartier, südlich der Speicher, errichtet, nachdem im Vorfeld schon die Hafen-straße errichtet und eine Fernwärmeleitung verlegt wurde. Entlang der Hafenstraße führen zwei Haltestellen und eine Wendestelle für die BUS-Linie 60, die zu einem unbestimmten Zeitpunkt verlängert werden soll. Ein Teil der neuen Wohnhäuser wurde bis Ende 2018 schon errichtet und der Bau geht weiter. Zudem entstand bis zum Frühjahr 2019 ein Rad- und Gehweg entlang der ehemaligen Anschlussbahn zwischen Hafenstraße und Schomburgkstraße.
Projektbeteiligte:
- Industriekultur Leipzig e.V., Herr Tarassow
- Jugendgruppe
20. September 2018: Bildungstag in der Barockstadt Dresden
Das Sächsische Staatsministerium für Kultus lud alle PEGASUS-Preisträger des neuen Schuljahres zum traditionellen Bildungstag in die sächsische Landeshauptstadt ein, diesmal unter dem Motto „Dresden, Europa und die ganze Welt – Europäisches Kulturerbejahr 2018“. Standort war diesmal der umgebaute Kulturpalast im Herzen der Altstadt. Für uns auf dem Programm stand eine Besichtigung mit Mitmachmöglichkeiten in der Zwingerbauhütte, die sich um die Restauration des Dresdner Zwingers kümmert und auch Jugendliche ausbildet. Am Nachmittag folgte ein Besuch der Frauenkirche mit Geschichte und Kunst sowie ein Aufstieg auf die Plattform mit Rundumblick auf Dresden.
18. April 2019: Internationaler Denkmaltag mit Hafenführung
Im Rahmen des Internationalen Denkmaltages bot die Jugendgruppe eine öffentliche Hafenführung an. Erzählt wurden die Anfänge des Elster-Saale-Kanals und der Bau des Lindenauer Hafens. Was wurde verwirklicht und was müsste noch gebaut werden, damit der Hafen in Betrieb gehen könnte. Die Führung startete am ehemaligen Mörtelwerk am Karl-Heine-Kanal und ging entang der Verlängerung zur Wassertorbrücke und weiter am Westufer des Hafenbeckens zur Lyoner Brücke.
21. Mai 2019: Besuch des Wissenschaftshafens Magdeburg
5. bis 7. November 2020: denkmal-Messe
Auf der europäischen Leitmesse "denkmal" für Denkmalpflege, Restaurierung und Altbausanierung präsentierten wir uns mit mehreren Projektteilnehmern des PEGASUS-Programms an einem gemeinsamen Messestand. Dazu haben wir zwei Poster gestaltet.
Projekt beendet.